Einleitung
Eine Injektion bezeichnet eine Behandlung, bei dem ein flüssiges Mittel unter die Haut „gespritzt“ wird. Dabei achten wir selbstverständlich auf die höchstmögliche Sterilität, also Keimfreiheit. Nach der Desinfektion der Haut erfolgt eine oberflächliche Betäubung der Haut, damit die Nadel keine Schmerzen verursacht.
Injektionen können prinzipiell an alle Stellen des Körpers erfolgen, die man mit einer Nadel erreichen kann. In der Orthopädie und Sportmedizin sind dies meistens Gelenke, Sehnen, Muskeln oder auch Nerven, an die Medikamente gespritzt werden.
Ist der Zielort der Spritze klein oder unter wichtigen Strukturen gelegen, die auf keinen Fall verletzt werden dürfen, sollte die Injektion unter Ultraschallkontrolle stattfinden. Auch wenn wir sicher sein wollen, dass die Stelle perfekt getroffen wird, um auszutesten ob eine bestimmte Struktur für den Schmerz verantwortlich ist nutzen wir die Ultraschalluntersuchung während der Injektion.
Präparate
Hier eine Auswahl an Präparaten, die wir spritzen:
- Lokalanästhetikum (=örtliches Betäubungsmittel)
Dies dient der kurzfristigen Ausschaltung eines Schmerzreizes und ist besonders nützlich, wenn man nach der Ursache eines Schmerzes sucht (beispielsweise «kommt der Schmerz eher von der oben liegenden Sehne oder vom darunter liegenden Gelenk?») - Traumeel
Ein homöopathisches Mittel, welches Schmerzen und Entzündungsreize lindern kann - Plättchenreiches Plasma («Eigenbluttherapie», PRP)
Vor der eigentlichen Injektion wird Euch Blut abgenommen, welches dann in einem speziellen Verfahren aufbereitet wird so dass sich die Blutbestandteile auftrennen. So wird das gelbe Blutplasma herausgefiltert, welches dann injiziert wird. Dieses enthält viele Wachstumsfaktoren und entzündungshemmende Zellen. Das Ziel ist es, so die Regeneration mit körpereigenen Zellen zu unterstützen. - Hyaluronsäure
Hyaluronsäure ist Bestandteil von Gelenksknorpel sowie der Schmierflüssigkeit von Gelenken und Sehnen. Es wird künstlich hergestellt und kann in dieser Form dann in Gelenke oder um Sehnen herum gespritzt werden. Dies beruhigt oft sehr schnell einen Reizzustand und kann die Symptome von Arthrose oder Sehnenerkrankungen lindern. - Sklerosierung/Sklerotherapie
Dies ist eine sehr spezielle Therapie von chronischen Sehnenerkrankungen welche eine hohe Expertise in ultraschallgesteuerten Therapien erfordert. Länger andauernde Umbauprozessen gehen oft mit einer Mehrdurchblutung einher. Da die kleinsten Gefäße oft auch von kleinen Nerven begleitet werden oder in der Gefäßwand Nervenenden sitzen haben ist dieser Prozess oft schmerzhaft. Hier setzt die Sklerotherapie an. Man spritz unter Ultraschallkontrolle ein Medikament in die kleinen falschen Gefäße mit dem Ziel diese zu verringern. Das injizierte Mittel bewirkt eine Verkleinerung du Verklebung und schliesslich einen Umbau der Blutgefässe in Bindegewebe. So werden auch die schmerzhaften freien Nervenenden ausgeschaltet.
Die Behandlung erfolgt ambulant, d.h. im Rahmen eines normalen Sprechstundenbesuches. Nachdem die Injektion erfolgt ist braucht es keiner Überwachung, man kann normal nach Hause gehen. Die Spritzen sind in aller Regel nahezu schmerzlos. Es ist uns sehr wichtig, Euch Angst vor Spritzen zu nehmen. Sie sind eine sehr wirkungsvolle Therapiemethode und werden bei uns nur von ExpertInen vorgenommen.
Auch kleinere semi-chirurgische Eingriffe in örtlicher Betäubung können wir unter Ultraschallkontrolle ambulant durchführen. Dazu gehört das Ausspülen von Kalkdepots aus den Sehnen an der Schulter («Needeling»/»Barbotage») bei einer Kalkschulter/Tendinosis calcarea und das Einsetzen eines Druckkatheters zur Messung des Logendrucks beim Verdacht eines funktionellen Kompartmentsyndroms («Kompartmendtdruckmessung»).
Dein ALTIUS-Team