Einleitung
Das Kniegelenk ist eines der am häufigsten betroffenen Gelenke bei Sportverletzungen. In vielen Fällen können Verletzungen konservativ, das heisst ohne operativen Eingriff behandelt werden. Führen konservative Massnahmen jedoch nicht zum gewünschten Erfolg, kann eine Kniegelenks- Operation eine Therapieoption sein. Oft können hierbei minimal-invasive Eingriffe in Form von Gelenksspiegelungen, auch Schlüsselloch-Chirurgie genannt, durchgeführt werden.
Präoperative Abklärungen: Diagnostik, Aufklärung
Vor der Operation werden vom behandelnden Arzt in der Sprechstunde sämtliche Untersuchungsergebnisse mit dem Patienten besprochen. Hierbei werden die unterschiedlichen Therapieoptionen sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile diskutiert und ein individuelles Konzept erarbeitet. Fällt der gemeinsame Entscheid auf eine Operation, erfolgt die Aufklärung mittels OP-Protokoll. Hier werden das Vorgehen bei der OP, die allgemeinen sowie operationsspezifischen Komplikationen und Risiken sowie das Prozedere nach der Operation im Detail mit dem Patienten besprochen.
Anästhesiologische Abklärung
Nach Festlegung des Operations-Zeitpunktes wird ein Termin mit dem Narkose-Arzt vereinbart. In diesem Gespräch wird der Patient zum Narkoseverfahren beraten. Operationen am Kniegelenk können generell in Vollnarkose oder Rückenmarksnarkose, der sogenannten Spinalanästhesie, durchgeführt werden. In der Regel erfolgt vor der OP noch eine Blutbildkontrolle (Labor) sowie gegebenenfalls die Durchführung eines EKGs (Herzuntersuchung).
Rund um den Operationstag
Kleinere Eingriffe, wie beispielsweise minimal-invasive Meniskusoperationen können ambulant, das heisst ohne Spitalaufenthalt, durchgeführt werden. Hierzu steht im Altius Swiss Sportmed Center ein ambulanter Operationssaal sowie eine Tagesklinik mit 5 Betten zur Verfügung. Stationäre Operationen werden je nach Grösse des Eingriffs in der Villa Robersten, im Spital Rheinfelden oder in der Merian Iselin Klinik in Basel durchgeführt. Der Eingriffsort wird im Rahmen des OP-Aufklärungsgesprächs festgelegt.
Bei ambulanten Knieoperationen werden bereits vor der OP Verordnungen für Physiotherapie und Medikamente-Rezepte abgegeben.
Am Tag vor der Operation bekommt der Patient telefonische Informationen zum Eintrittszeitpunkt. In der Regel sollte ab Mitternacht auf Essen und Trinken, Kaugummi kauen und Rauchen verzichtet werden. Genauere Informationen werden durch den Narkosearzt gegeben.
Am Abend vor sowie am Morgen des Eingriffes muss mit einer speziellen desinfizierenden Flüssigseife (Hibiscrub) geduscht sowie die Haare gewaschen werden. Nagellack muss entfernt werden.
Am Operationstag erfolgt der Eintritt am Morgen nüchtern. Es sollte auf das Tragen bequemer Kleidung und Schuhwerk geachtet werden. Sind bereits Gehstöcke vorhanden, sollten diese mitgebracht werden. Gleiches gilt für vor der Operation abgegebene Schienen und Kompressionsstrümpfe.
Operation
Vor der Operation wird der Patient vom zuständigen Pflegepersonal für den Eingriff vorbereitet. Schmuck und Piercings müssen spätestens zu diesem Zeitpunkt abgelegt werden.
Anschliessend wird ein beruhigendes Medikament gegeben. Dann wird der Patient im Bett liegend in den Operationssaal gebracht und dort vom Team in Empfang genommen.
Bei Gelenksspiegelungen besteht die Möglichkeit im Fall einer Rückenmarksnarkose über Monitore im Operationssaal live bei der OP zuzuschauen. Falls der Eingriff in Vollnarkose erfolgt, können nach dem Eingriff vom Operateur Foto-Aufnahmen gezeigt werden.
Die Dauer des Eingriffs variiert von circa 20 Minuten bei unkomplizierten Knieoperationen wie beispielsweise Meniskusteilresektionen bis hin zu 90 Minuten bei komplexeren Bandrekonstruktionen.
Postoperatives Prozedere
Nach dem Eingriff wird der Patient in den sogenannten Aufwachraum beziehungsweise bei ambulanten Operationen im Altius Swiss Sportmed Center zurück in die Tagesklinik gebracht.
- bei ambulanten Eingriffen
Nach Abklingen der Narkose erfolgt die Mobilisation unter Anleitung der Physiotherapie. Anschliessend wird der während der Operation in das Kniegelenk eingelegte kleine Drainage-Schlauch entfernt. Des Weiteren wird der Patient zur Anwendung der Blutverdünnungsspritzen instruiert. Anschliessend kann der Austritt nach Hause erfolgen.
Am ersten Tag nach dem Eingriff erfolgt die Wiedervorstellung im Altius Swiss Sportmed Center zum Verbandswechsel. Bei gutem Verlauf kann in den darauffolgenden Tagen mit der physiotherapeutischen Behandlung begonnen werden.
- bei stationären Eingriffen
Die erste Mobilisation erfolgt durch das zuständige Pflegepersonal am Abend des Operationstages beziehungsweise am Folgetag durch die Physiotherapie. Der in der OP ins Kniegelenk eingelegte Drainage-Schlauch wird meist am Folgetag entfernt.
Die Dauer des Spitalaufenthaltes variiert nach Schwere des Eingriffes. Der Austritt erfolgt nach Visite durch und in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Hierbei werden die Austrittsunterlagen abgegeben und gemeinsam mit dem Patienten besprochen.
Verlaufskontrollen
In der Regel erfolgt eine Verlaufskontrolle 14 Tage nach der Knie OP zum Fadenzug in der Sprechstunde des Operateurs. Bei diesem Termin erfolgt dann auch die Besprechung des weiteren Prozederes wie beispielsweise die erlaubte Belastung und das Bewegungsausmass des operierten Beines.
Die nächste Verlaufskontrolle erfolgt in den meisten Fällen 6 Wochen nach der Operation und danach nach Rücksprache.
Sollte es nach der Knieoperation zu Hause zu unerwarteten Zwischenfällen kommen kann über die 24h-Notfallnummer – auf dem Anrufbeantworter des Altius Swiss Sportmed Centers hinterlegt – jederzeit auch ausserhalb der Sprechzeiten zum diensthabenden Arzt Kontakt aufgenommen werden.