Claviculafraktur (Bruch des Schlüsselbeins)
Ausgelöst durch einen Sturz direkt auf die Schulter, zum Beispiel beim Mountain Bike- oder beim Skifahren, kommt es manchmal zu einem Bruch des Schlüsselbeins, welches eine direkte Verbindung vom Brustkorb zur Schulter darstellt. Sichtbar ist eine zeltförmige Schwellung, da die Knochen von der Muskulatur nach oben gezogen werden. Die Diagnose wird mit einem Röntgenbild bestätigt. Man unterscheidet verschiedene Bruchformen, je nach Anzahl der Bruchstücke und deren Lage zueinander. Grundsätzlich können die meisten Brüche konservativ (=nicht-operativ) behandelt werden. Je nach Bruchform gibt es ein Risiko, dass sich die Bruchstücke jedoch nicht finden und nicht zusammenwachsen können. Deswegen sind regelmässige Röntgenkontrollen empfohlen. Wenn kein Knochenkontakt besteht und eine möglichst hohe Funktion und rasche Erholung gewünscht ist, kann mittels einer Osteosynthese, d.h. mit Implantation eines Metallimplantats (=Plattenosteosynthese), der Bruch geschient werden. Dann haben es die Bruchstücke leichter, sich zu finden und die ursprüngliche Form des Schlüsselbeins kann wieder hergestellt werden.
Humerusfraktur (Bruch des Oberarmes)
Ein Sturz auf die Schulter oder den Oberarm kann zu einem Bruch des Oberarmknochens führen. Man unterscheidet diese je nach Ort in proximale (die Schulter betreffende), Schaftbrüche in der Mitte des Oberarmes, oder distale (nah am Ellbogen). Ein Röntgenbild kann häufig nicht das genaue Ausmass der Verletzung aufdecken, weswegen wir häufig noch eine Computertomographie (CT) ordern. Die dreidimensionale Darstellung hilft enorm bei der Beurteilung. Selten sind bei Verletzungen des Oberarmes die Nerven verletzt der sogar eingeklemmt.
Wie bei den meisten Brüchen gibt es hier je nach Ort, Form und Schweregrad der Verletzung verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Zunächst ist es wichtig den Bruch ruhig zu stellen, denn Bewegungen lösen starke Schmerzen aus. Weniger schwerwiegende Brüche können so bis zur Heilung gebracht werden. Sind die Bruchstücke stark verschoben oder an einer ungünstigen Stelle muss durch eine Operation der Bruch korrigiert und mit einem Metallimplantat geschient werden.
Bei älteren Patienten oder auch, falls vor dem Unfall bereits eine symptomatische (=schmerzhafte) Schulterarthrose bestand, ist manchmal sogar ein Gelenkersatz (inverse Schultertotalprothese) notwendig. Dies wird Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.