Abriss der distalen Bizepssehne
Die Bizepssehne kann am Ellenbogen reissen, beispielsweise beim Anheben von schweren Lasten. Es kann zu schwachen und Schmerzen kommen. Die meisten Patienten bemerken vor allem den starken Kraftverlust. Es kann durchaus sein, dass man beim Reissen der Sehne einen Knall hört. Wenn die Bizepssehne abgerissen ist, kann es sein, dass der Bizepsmuskel nicht mehr ausreichend aufgehängt ist und so nach oben rutscht. Wir nennen dies das « reverse Popeye-Zeichen», da der Muskel wie Popeyes Oberarm aussieht. Die Bizepssehnenruptur wird durch die klinische Untersuchung und eine Bildgebung (Röntgen und MRI oder Ultraschall) diagnostiziert.
Bei einem vollständigen Abriss der distalen Bizepssehne wird aufgrund des Funktionsverlustes bei allen Patienten, vorrangig bei aktiven Patienten, die Operation im Sinnen einer Wiederbefestigung empfohlen. Ohne Operation kann ein Grossteil der Kraft und Funktion des Ellbogens nicht mehr aufgebaut werden. Bei der Operation wird der abgerissene Sehnensstumpf mit einer speziellen Technik wieder am Unterarmknochen befestigt. Nach der Operation wird der Ellenbogen in einer Schiene während 6 Wochen ruhiggestellt und die Belastung am Anfang vermieden
Tennisellenbogen
Der Tennisellenbogen (lat. Epicondylopathia humeri radialis) ist eine häufige Ursache für Schmerzen im Aussenbereich des Ellenbogens. Durch exzessive wiederkehrende Bewegungen im Ellenbogengelenk können die Sehnenansätze an der Aussenseite des Ellenbogens überlasten, folglich können Schmerzen entstehen. Man muss tatsächlich nicht unbedingt Tennisspieler sein um einen Tennisellenbogen zu entwickeln. Am häufigsten betroffen sind Berufe mit exzessivem Gebrauch der Arme/Ellenbogen, z.B. Büroarbeiter, Maler oder Bauarbeiter. In der Regel können die Patienten konservativ behandelt werden. Hierbei werden entzündungshemmende Medikamente (Irfen, Voltaren) eingenommen. Ebenso kann eine Schiene getragen werden, um die überlasteten Sehnenansätze ruhigzustellen und so die Schmerzen zu reduzieren. Die physiotherapeutische Behandlung ist ebenfalls sehr wichtig, ein Heimprogramm zur Dehnung der Streckmuskulatur sollte regelmässig durchgeführt werden. Stosswellentherapie kann auch sehr hilfreich sein. Zudem gibt es auch die Möglichkeit einer Eigenblut-Infiltration (=Spritze), bei welcher das Ellenbogengelenk, bzw. die darüber liegende Sehne infiltriert werden.
In schweren Fällen und wenn die Beschwerden länger als 9-12 Monate dauern, gibt es ebenfalls die Möglichkeit einer Operation (offen oder arthroskopisch). Diese wird im Operationssaal durchgeführt und dauert weniger als eine Stunde. Nach der Operation sollte man den Ellenbogen während 6 Wochen entlasten, die Sportfähigkeit ist in der Regel etwa 3 Monate postoperativ wieder erreicht.
Golferellenbogen
Beim Golfer-Ellenbogen (lat. Epicondylopathia humeri medialis) sind die Sehnenansätze an der Innenseite des Ellenbogens überlastet. Die betroffenen Sehnen unterstützen diverse Muskeln, die wir brauchen um die Hände und das Handgelenk zu bewegen. Häufig bemerkt man die Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens bei sich wiederholenden Greifbewegungen, zum Beispiel beim Golfen, Klettern, Handball, Volleyball, etc..
Die primäre Behandlung beinhaltet das Pausieren der Belastung, Kühlung, Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten, das Tragen einer Schiene und Physiotherapie. Manchmal kann dazu eine begleitende Reizung oder eine Einklemmung des Nervus ulnaris entstehen. Verschafft das keine ausreichende Besserung gibt es auch die Möglichkeit einer Operation. Hierbei wird durch einen offenen Schnitt am inneren Bereich des Ellenbogens die schmerzverursachende Stelle aufgesucht, angefrischt und repariert. Falls ebenso der Nerv betroffen ist, kann man diesen dekomprimieren (=entlasten) oder verlagern (Dekompression Nervus ulnaris oder Vorverlagerung). Nach der Operation sollte man den Ellenbogen während 6 Wochen entlasten, und die Sportfähigkeit ist in der Regel etwa 3 Monate postoperativ wieder erreicht.
Ellenbogeninstabilität (Riss des Innenbandes oder des Aussenbandes)
Das Innenband am Ellenbogen reisst typischerweise durch Überbelastung oder durch ein plötzliches Ereignis, etwa einen Unfall. Die Häufigkeit dieser Verletzung hat bei jungen Athleten infolge Übertraining stark zugenommen, häufig tritt es auf beim Handball, Volleyball oder Tennis. Das Aussenband ist eher weniger oft betroffen, aber wenn verletzt kann zur Rotationsinstabilität bringen. Oft die Patienten leiden dazu unter «Tennisellenbogen» Beschwerden, deswegen ist die Erkennung solcher Instabilitäten schwierig. Eine Operation ist nicht in jedem Fall nötig, ebenso können mittels Tragen einer Schiene, Infiltrationen und Physiotherapie je nach Leistungsanspruch zufriedenstellende Resultate erreicht werden. Die operative Versorgung vor allem für Patienten infrage, welche Schmerzen und Kraftverlust entwickeln. Hierbei soll die Kraft und Beweglichkeit im Ellenbogengelenk wiederhergestellt werden. Grundsätzlich wird durch diese Operation das Band mit einer körpereignenen Sehne (Palmaris longus Sehne von der Hand oder Semitendinosussehne vom Knie) ersetzt. Die Technik der medialen Seitenbandplastik ist nach Tommy John benannt und wurde in den USA für Baseball Spieler in den ‘70 Jahren entwickelt. Nicht so selten sind ebenso handball Spieler in der Schweiz betroffen.